GND-Systematik-Leitfaden | GND-Allgemeines (Q10115)
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| Sprache | Bezeichnung | Beschreibung | Auch bekannt als |
|---|---|---|---|
| Deutsch |
GND-Systematik-Leitfaden | GND-Allgemeines
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Aussagen
GND-A-SYSTEMATIKLEITFADEN
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In der ehemaligen Schlagwortnormdatei (SWD) wurden alle Sachschlagwörter und ein großer Teil der Individualnamen (Personennamen, Körperschafts- und Kongressnamen, Werktitel und ein Teil der geografischen Namen) mit Notationen versehen, um einen systematischen Zugang zu dem Vokabular zu ermöglichen und fachliche Ausschnitte oder Teilausgaben zu bilden. Dieser systematische Zugang, in der Thesaurus-Norm ein wichtiges Element eines Thesaurus, als verbindendes Element für ganz unterschiedliche Entitäten soll auch mit Einführung der GND für den Teilbestand Sacherschließung erhalten bleiben, da diese Notationen seit über 25 Jahren überregional genutzt werden, wenn auch inzwischen ein größerer Teil der Sachschlagwörter im Rahmen des CrissCross-Projekts mit einer oder mehreren DDC-Notationen versehen wurde.
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Aufgrund der zukünftigen gemeinsamen Nutzung von Datensätzen für Geografika und Körperschaften durch die Formal- und Sacherschließung ist es notwendig, die im Teilbestand Sacherschließung gebrauchten Notationen der gesamten GND-Anwendergruppe zur Verfügung zu stellen. Dafür wurde der 2000 erschienene Leitfaden überarbeitet und an die Gegebenheiten der neuen Normdatei GND angepasst.
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Funktion des Leitfadens
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Ähnlich wie der Leitfaden für die Vergabe der Sachgruppen der Deutschen Nationalbibliografie verfolgt der Leitfaden für die Vergabe der GND-Systematik mehrere Absichten.
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Zum einen soll er das unter den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern und den Fachreferentinnen und Fachreferenten der Deutschen Nationalbibliothek mündlich tradierte Erfahrungswissen schriftlich festlegen.
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Zum anderen sollen sich die Fachreferentinnen und Fachreferenten der Bibliotheken im GND-Verbund durch den Leitfaden leichter über das sie interessierende Fachvokabular in der GND, Teilbestand Sacherschließung, informieren können.
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Als Arbeitsinstrument soll er allen GND-Anwendern dazu dienen, neue Datensätze für bestimmte Entitäten im Teilbestand Sacherschließung vollständig klassifiziert in die GND einzugeben, da das Feld für die GND-Systematik für diese Entitäten verpflichtend und entsprechend validiert ist. Erst die Definition des Inhaltes der einzelnen Systemstellen ermöglicht eine gleichartige, kontinuierliche und auch verbindliche Anwendung der GND-Systematik. Eine transparente Notationsvergabe verbessert die gezielte Nutzung der GND-Systematik, die schwerpunktmäßig zur Verwaltung des umfänglichen Schlagwortvokabulars eingesetzt wird. Darüber hinaus ist eine durch den Leitfaden gestützte konsistente Notationsvergabe bei der Einbindung der Normdaten in Retrievaltools und automatischen Erschließungsinstrumenten als Steuerungselement von Bedeutung.
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Leitlinien zur begriffsinhaltlichen Klassifikation
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Ein Schlagwortsatz soll in erster Linie begriffsinhaltlich notiert werden. Sofern das nicht möglich oder sinnvoll sein sollte, sind Mehrfachnotationen zulässig, die begriffsinhaltliche und aspektbezogene Dimensionen eines Schlagwortsatzes berücksichtigen. Eine nur aspektbezogene Klassifikation ist in der Regel unzulässig.
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Rein begriffsinhaltliche Klassifikation
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<ul><li><strong>mit nur einer Notation</strong><br />Als ideales Klassifikationsergebnis ist dieses Ziel prinzipiell für alle Schlagwörter wünschenswert. Erfahrungsgemäß lässt es sich in den Wissenschaftsbereichen der Naturwissenschaften und der Technik leichter realisieren als in den Geistes- und Sozialwissenschaften.</li></ul>
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Holzschutzmittel: nur in 31.13 (Holzbearbeitung) notiert
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<div class="example">Hobel: nur in 31.13 (Holzbearbeitung) notiert</div><ul><li><strong>mit mehreren Notationen</strong><br />Sofern der Begriffsinhalt eines Schlagwortes mehrere Notationen erfordert, sind bis zu fünf Notationen zulässig.</li></ul>
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Zapfenverbindung: nicht nur in 31.13 (Holzbearbeitung) sondern auch in 31.3b (Bautechnik) notiert
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<div class="example">Institut für Holzforschung : nicht nur in 31.13 (Holzbearbeitung) sondern auch in 32.8 (Forstwirtschaft) notiert</div><ul><li><strong>mit mehr als fünf Notationen</strong><br />Sofern begriffsinhaltlich mehr als fünf Notationen erforderlich sind, soll die Notation 1 (Allgemeines) benutzt werden.</li></ul>
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Vorteil: nur in 1 (Allgemeines, Interdisziplinäre Allgemeinwörter) notiert
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<div class="example">Hülle: nur in 1 (Allgemeines, Interdisziplinäre Allgemeinwörter) notiert</div><ul><li><strong>allgemein</strong><br />Sind die Bezeichnungen jedoch so allgemein, dass sie nur in Verbindung mit anderen Schlagwörtern aussagekräftig sein können (d. h. wenn sie sehr vielen oder nahezu allen der ca. 500 Systemstellen zugeordnet werden könnten), sollen sie in der Systemstelle 00 (Unspezifische Allgemeinwörter) notiert werden.</li></ul>
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Methode: nur in 00 (Unspezifische Allgemeinwörter) notiert
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Analyse: nur in 00 (Unspezifische Allgemeinwörter) notiert
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Richtlinien zur Berücksichtigung des Anwendungsbezugs
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<ul><li><strong>Berücksichtigung von Produktions- und / oder Anwendungsbereichen</strong><br />Sofern es sich um Bezeichnungen von Gegenständen handelt, für die auch deren Produktions- und Anwendungsbereiche kennzeichnend sind, sollen auch diese notierbar sein.</li></ul>
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Lärche: nicht nur 24.3 (Spezielle Botanik) sondern auch 32.8 (Forstwirtschaft)
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Kartoffel: nicht nur 24.3 (Spezielle Botanik) sondern auch 32.3 (Ackerbau)
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Bombenflugzeug: nicht nur 8.4 (Militär) sondern auch 31.16 (Militärtechnik) und 31.7 (Fahrzeugbau, Fördertechnik, Raumfahrttechnik)
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<div class="example">Operations Research: nicht nur 29 (Stochastik, Operations Research) sondern auch 10.2ac (Mathematische Methoden, Information, Entscheidung, Volkswirtschaft) und 10.11b (Mathematische Methoden, Information, Entscheidung, Betriebswirtschaftslehre)</div><ul><li><strong>Berücksichtigung von "Sammelstellen"</strong><br />Sofern es sich um ein Schlagwort handelt, für das eine "Sammelstelle" klassifikatorisch sinnvoll ist, so soll auch diese notiert werden.</li></ul>
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Zeitschrift für physikalische Chemie : nicht nur 22.2 (Theoretische und Physikalische Chemie) sondern auch 2.3 (Presse)
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Book of Kells: nicht nur 13.3 (Malerei) sondern auch 2.1 (Schrift, Handschriftenkunde)
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Naturkundemuseum und Forschungsinstitut Senckenberg: nicht nur 18 (Natur, Naturwissenschaften allgemein) sondern auch 6.8 (Archiv, Museum)
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Richtlinien der Einschränkung polyhierarchischer Notationsvergabe auf wenige Ausnahmen
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Sofern die Notation von Schlagwörtern in deren rein begriffsinhaltlich zutreffendem Wissenschaftsbereich für die Recherchebedürfnisse irrelevant wird, ist eine oder sind auch mehrere aspektbezogene Notation(en) in dem(n) Bereich(en) zulässig, in denen die meiste Literatur zu erwarten ist.
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Rücken: nicht 25.2 (Allgemeine Zoologie) sondern 27.2 (Anatomie)
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Kind: nicht 26 (Anthropologie) sondern 9.3b (Bevölkerung, Sozialstruktur, Soziale Situation, Soziale Bewegungen), 6.2a (Bildungswesen, Allgemeines) und 5.2 (Entwicklungspsychologie, Vergleichende Psychologie)
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Vereinheitlichung des Begriffsschatzes in besonders häufig vorkommenden hierarchisch nachgeordneten Systemstellen
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Zahlreiche Hauptsystemstellen sind - jeweils analog - u. a. mit Systemstellen wie "Allgemeines", "Geschichte" usw. untergliedert; Schlagwörter, die in diesen nachgeordneten Systemstellen notiert werden, sollen gattungsmäßig gleichartig sein.
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<ul><li><strong>Allgemeines</strong><br />"Allgemeines" soll, außer sehr weiten Schlagwörtern, Bezeichnungen für Institutionen aufnehmen, die Funktionen der Ausbildung, der Forschung und Lehre, der Dokumentation, der zentralen Verwaltung usw. wahrnehmen.</li></ul><ul><li><strong>Geschichte</strong><br />"Geschichte" soll im Allgemeinen nur Schlagwörter aufnehmen, die abgeschlossene historische Vorgänge / historische Epochen oder historisch geprägte Begriffe bezeichnen.</li></ul>
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Gliederung der Beschreibung aller GND-Notationen:
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Abgesehen von einigen Ausnahmen folgen die einzelnen Beschreibungselemente einem strengen Raster:
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Jeder GND-Notation wird eine Systemstelle übergeordnet.
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Eine GND-Notation kann in weitere Elemente untergliedert werden, um einen besseren systematischen Zugang zu ermöglichen.
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Ausführungsbestimmungen
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Sie enthält Aussagen, die die Gesamtheit einer Hauptsystemstelle betreffen oder die - innerhalb einer Hauptsystemstelle - mehreren untergeordneten Systemstellen gemeinsam sind. Verbale Umschreibungen eines Sachverhaltes werden mit Schlagwortbeispielen erläutert.
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<h4>Nur hier notiert werden</h4><ul><li>Bezeichnet den Bereich, in dem die Schlagwörter ausschließlich der betreffenden Notation zugeordnet werden.</li></ul><ul><li>Immer dann, wenn es nicht vertretbar ist, bei einer Notation die Ausschließlichkeit der Aussage "Nur hier notiert werden" festzuschreiben, wird die Formulierung "Hier notiert werden" verwendet.</li></ul>
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Mehrfach notiert werden
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<ul><li>Hier werden beispielhaft die Bereiche aufgezeigt, in denen Schlagwörter mehreren Notationen zugeordnet werden.</li></ul>
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Nicht hier notiert werden
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<ul><li>Hier werden beispielhaft die Bereiche aufgezeigt, in denen Schlagwörter mit verwandten Inhalten anderen Notationen zugeordnet werden.</li></ul><ul><li>Allen Umschreibungen einzelner Sachverhalte folgen zur Präzisierung bzw. Verdeutlichung idealtypische Datensätze.</li></ul>
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