Übertragen | RDA-Allgemeines (Q8494): Unterschied zwischen den Versionen
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(Aussage erstellt: Beschreibung (P7): 9. Nach bzw. vor einem Zeichen, das ein Wort vertritt (z. B. §, ©, %, &) steht ein Leerzeichen (Ausnahme: Strich für „bis”, s. Punkt 6b)., #quickstatements; #temporary_batch_1740379779297) |
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Version vom 24. Februar 2025, 06:51 Uhr
Keine Beschreibung vorhanden
In weiteren Sprachen
KonfigurierenSprache | Bezeichnung | Beschreibung | Auch bekannt als |
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Deutsch |
Übertragen | RDA-Allgemeines
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Keine Beschreibung vorhanden
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Englisch |
RDA-Allgemeines - Übertragen
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Keine Beschreibung vorhanden
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Aussagen
Begriff "Übertragen"
Bestimmte Elemente werden im Wesentlichen exakt von der Informationsquelle abgeschrieben bzw. übernommen. Dies wird als "Übertragen" bezeichnet.
Zu übertragende Elemente
In RDA DACH sind die zu übertragenden Elemente daran zu erkennen, dass als Erfassungsmethode "Unstrukturierte Beschreibung: Übertragen" angegeben ist (siehe <a href="Q8477">Allgemeines: Erfassungsmethoden</a>).
Bei den zu übertragenden Elementen handelt es sich um Merkmale der Manifestation, insbesondere um
<ul><li>alle Arten von Titeln und Titelzusätzen</li><li>alle Arten von Verantwortlichkeitsangaben</li><li>alle Bestandteile des Ausgabevermerks</li><li>Erscheinungs-, Vertriebs-, Herstellungs-, Entstehungsorte</li><li>Verlags-, Vertriebs-, Hersteller-, Erzeugernamen</li></ul>
Beispiele für Merkmale der Manifestation, die nicht übertragen werden, sind Identifikatoren der Manifestation, Datumselemente (z. B. Erscheinungsdatum) oder Zählungen innerhalb einer Reihe. Die Elemente der anderen Entitäten werden nicht im eigentlichen Sinne übertragen, sondern gemäß bestimmter Regeln erfasst.
Ausprägungen des Übertragens
Zeichengenaues Übertragen
Beim zeichengenauen Übertragen werden keinerlei Anpassungen vorgenommen. Entsprechend sind im Folgenden keine weiteren Regelungen dafür aufgeführt.
Das zeichengenaue Übertragen kommt üblicherweise dann zur Anwendung, wenn entweder Fremddaten übernommen werden (z. B. Verlagsmetadaten für E-Books) oder wenn Metadaten automatisch erzeugt werden (z. B. durch OCR-Verfahren oder durch Harvesting eingebetteter Metadaten).
Normalisierendes Übertragen
Beim normalisierenden Übertragen werden bestimmte Anpassungen vorgenommen, um einerseits eine nutzerfreundliche, gut lesbare Darstellung sowie andererseits eine gewisse Einheitlichkeit bei bestimmten Aspekten zu erreichen. Alle im Folgenden aufgeführten Regelungen beziehen sich auf das normalisierende Übertragen. Das normalisierende Übertragen kommt üblicherweise beim intellektuellen Katalogisieren zur Anwendung.
Grundprinzipien des normalisierenden Übertragens
Erfassen Sie die zu übertragenden Elemente grundsätzlich in der vorliegenden Sprache sowie nach Möglichkeit in Originalschrift (siehe <a href="Q8492">Allgemeines: Sprache und Schrift</a>).
Beim Übertragen werden die Wörter so abgeschrieben, wie sie in der Informationsquelle erscheinen. Es werden also normalerweise keine Wörter umgestellt, weggelassen oder ergänzt. Auch wird weder etwas abgekürzt noch werden vorhandene Abkürzungen aufgelöst. Ausnahmen gibt es bei einigen Elementen, in denen optional gekürzt oder etwas in eckigen Klammern ergänzt werden kann (siehe z. B. <a href="P610 ">Verantwortlichkeitsangabe</a>). Beachten Sie hierzu etwaige Vorgaben bei den einzelnen Elementen.
Entsprechend werden auch Zahlen, die als Ziffern oder Wörter geschrieben sind, in der Form übernommen, wie sie in der Informationsquelle erscheinen (siehe <a href="Q8496 ">Allgemeines: Zahlen, die als Ziffern oder Wörter geschrieben sind</a>).
Das Ziel beim Übertragen ist nicht eine fotografisch exakte Abbildung der Vorlage, sondern eine nutzerfreundliche, gut lesbare Darstellung. Deshalb wird unabhängig vom Layout der Informationsquellen in der Regel normale Groß-/Kleinschreibung verwendet (siehe <a class="ref" href="#Gross-und-Kleinschreibung">Groß- und Kleinschreibung</a>). Grundsätzlich nicht übertragen werden Gestaltungsmittel wie Fettsetzung, Unterstreichung, Farbigkeit usw. Ebenfalls nicht übertragen werden Besonderheiten, die häufig auf gestalterischen Gründen beruhen und dem normalen Gebrauch entgegenstehen.
Besondere Buchstaben, diakritische Zeichen, Ligaturen
Besondere Buchstaben
Besondere Buchstaben wie z. B. das Eszett (kleines ß bzw. großes ẞ) im Deutschen oder das Thorn im isländischen Alphabet (kleines þ bzw. großes Þ) werden übertragen, soweit es vom Zeichensatz möglich ist.
Übernahme vorhandener diakritischer Zeichen
Ergänzung fehlender diakritischer Zeichen
Ergänzen Sie diakritische Zeichen, die in der Informationsquelle nicht vorhanden sind, in Übereinstimmung mit der üblichen Verwendung in der jeweiligen Sprache, sofern entsprechende Sprachkenntnisse vorhanden sind.
Die Ligaturen Æ und æ sowie Œ und œ werden übertragen, soweit es vom Zeichensatz möglich ist. Alle anderen Ligaturen werden i. d. R. aufgelöst, d. h. die einzelnen Buchstaben einer Ligatur werden getrennt voneinander erfasst. Siehe auch <a class="ref" href="#Ligaturen-und-Abbreviaturen">Regeln für Alte Drucke u. Ä.: Ligaturen und Abbreviaturen</a>.
Groß- und Kleinschreibung
Großschreibung am Anfang bestimmter Elemente
Für bestimmte zu übertragende Elemente ist festgelegt, dass sie stets mit einem Großbuchstaben beginnen (auch wenn am Anfang ein Wort steht, das im Fließtext kleingeschrieben wird). Dies betrifft u. a. Haupt- und Paralleltitel sowie die erste Ausgabebezeichnung (für Details siehe <a href="Q8482">Allgemeines: Groß- und Kleinschreibung</a>).
Für die übrigen Elemente (z. B. den Titelzusatz und die Verantwortlichkeitsangabe) gilt die normale Groß-/Kleinschreibung der jeweiligen Sprache, d. h. das erste Wort des Elements wird so geschrieben, wie man es innerhalb eines Satzes machen würde.
Groß- und Kleinschreibung als gestalterisches Mittel
Auf Titelseiten u. Ä. wird Groß- und Kleinschreibung häufig als gestalterisches Mittel eingesetzt (z. B. Großschreibung aller Titelwörter oder ganze Wörter in Versalien). Dies wird beim Übertragen nicht übernommen, sondern es werden stattdessen die normalen Schreibregeln der jeweiligen Sprache (für einen Fließtext) angewendet.
Für die Groß- und Kleinschreibung im Bereich der deutschen Sprache wenden Sie die neueste Auflage des „Duden, Die deutsche Rechtschreibung" an. Für Details dazu sowie den Regeln für die Groß-/Kleinschreibung in verschiedenen Sprachen siehe <a href="Q8482">Allgemeines: Groß- und Kleinschreibung</a>.
Wenn eine Festlegung der Großschreibung nach den dort beschriebenen Regeln zu aufwändig oder nicht möglich ist, dürfen Sie die Form der Informationsquelle übernehmen.
Für Groß- und Kleinschreibung bei Alten Drucken siehe <a href="#Gross-und-Kleinschreibung-1">Regeln für Alte Drucke u. Ä.: Groß- und Kleinschreibung</a>.
Erhalt ungewöhnlicher Groß-/Kleinschreibung
Ausnahmen von der Verwendung der normalen Groß- und Kleinschreibung gibt es bei Titeln und bei Namen von Körperschaften: Hier werden ungewöhnliche Groß-/Kleinschreibungen nicht angepasst, sondern exakt übernommen, wenn sie bewusst und durchgängig vorliegen, also den Charakter eines Markenzeichens tragen (siehe <a href="Q8482">Allgemeines: Groß- und Kleinschreibung</a>).
Zeichensetzung, Leerzeichen
Übernahme vorhandener Zeichensetzung
Übertragen Sie die in der Informationsquelle vorhandene Zeichensetzung üblicherweise so, wie sie erscheint. Detailvorgaben zum Übertragen bestimmter Interpunktionszeichen (z. B. Verwendung kurzer Striche anstelle von Gedankenstrichen) finden sich weiter unten.
Lassen Sie jedoch vorhandene Zeichensetzung weg oder verändern Sie diese in geeigneter Form, sofern das genaue Übertragen die Verständlichkeit signifikant beeinträchtigen würde.
Ergänzen fehlender Zeichensetzung
Ergänzen Sie fehlende Zeichensetzung, wenn dies zur Verständlichkeit notwendig ist.
Typografische Zeichen, die keine Interpunktionszeichen sind
Manchmal werden senkrechte Striche (Pipes), Punkte auf der Zeilenmitte (Mediopunkte) oder ähnliche Zeichen, die keine Interpunktionszeichen sind, als Trennzeichen verwendet. Ignorieren Sie solche Zeichen und ergänzen Sie im Bedarfsfall geeignete Interpunktionszeichen.
Bei in leichter bzw. einfacher Sprache geschriebenen Ressourcen übertragen Sie jedoch Mediopunkte oder andere Zeichen, wenn diese innerhalb von Wörtern verwendet werden, um die Lesbarkeit zu verbessern.
Zeichensetzung, die mehrere Elemente oder mehrere Vorkommen desselben Elements voneinander trennt
Häufig steht ein Interpunktionszeichen zwischen mehreren Elementen (z. B. Haupttitel und Titelzusatz) oder mehreren Vorkommen desselben Elements (z. B. zwei Erscheinungsorten). Lassen Sie solche Interpunktionszeichen weg, sofern sich dadurch die Bedeutung nicht verändert (z. B. bei einem Frage- oder Ausrufezeichen am Ende eines Haupttitels).
Detailregelungen zum Übertragen von Zeichensetzung und Leerzeichen
1. Nach einer Abkürzung steht ein Leerzeichen, sofern nicht ein Satzzeichen, eine Klammer oder ein Anführungszeichen folgt. Ausnahme: Zwischen mehreren aufeinanderfolgenden Abkürzungen aus Einzelbuchstaben steht kein Leerzeichen.
2. Akronyme (Initialwörter) werden stets ohne Leerzeichen wiedergegeben – unabhängig davon, ob in der Informationsquelle Leerzeichen zwischen den einzelnen Buchstaben stehen oder nicht.
Diese Regel gilt auch beim Aufeinandertreffen mehrerer Initialen in einem Personen- oder Körperschaftsnamen.
3 a) Nach einem Satzzeichen steht ein Leerzeichen (Ausnahme: Schrägstrich, vgl. 3b, und auf dem Kopf stehende Frage- und Ausrufezeichen am Anfang eines Satzes im Spanischen).
Zur Wiedergabe von Virgeln mit Schrägstrichen siehe <a href="#Virgeln">Regeln für Alte Drucke u. Ä.: Virgeln</a>
4. Anführungszeichen und Klammern werden ohne Leerzeichen vor und nach den von ihnen eingeschlossenen Textteilen geschrieben. Besondere typographische Ausprägungen (z. B. Anführungszeichen als » «) werden nicht nachgebildet. Die verschiedenen Arten von Klammern (z. B. geschweifte Klammer, spitze Klammer) werden gemäß der Informationsquelle wiedergegeben. Ausnahme: Eckige Klammern werden durch runde Klammern ersetzt.
5. Apostrophe werden nach der geltenden Rechtschreibung der jeweiligen Sprache ohne vorangehendes bzw. folgendes Leerzeichen erfasst.
Geschichte der Stadt 's-Gravenhage
Für alle Arten von Strichen wird der auf der Tastatur vorhandene kurze Strich (Bindestrich) erfasst.
a) Vor und nach einem Bindestrich steht kein Leerzeichen.
b) Vor und nach einem Strich für „bis” steht kein Leerzeichen. Zur Verbesserung der Lesbarkeit können ausnahmsweise Leerzeichen gesetzt werden, insbesondere wenn vor oder hinter dem bis-Strich ein ganzes Wort steht.
Das große Ravensburger Lexikon von A-Z
<p>Ausstellung, 13. Januar - 30. April 2019</p><p><i>Das Setzen von Leerzeichen erleichert in diesem Fall die Lesbarkeit.</i></p>
Grundlagen - Methoden - Instrumente
d) Vor und nach einem Streckenstrich steht ein Leerzeichen.
e) Vor und nach einem Strich für „gegen” (und verwandte Bedeutungen) steht ein Leerzeichen.
Volleyballspiele Schweiz - Österreich
German - English, English - German
7. Vor und nach Auslassungspunkten steht ein Leerzeichen. Ein auf die Auslassungspunkte folgendes Satzzeichen wird jedoch ohne Leerzeichen angefügt.
"Der Friede ist keine leere Idee ..."
8. Fehlende Bindestriche in Komposita werden nicht ergänzt. In rechercherelevanten Bereichen sollte jedoch dafür Sorge getragen werden, dass auch das Kompositum als Gesamtheit suchbar ist, z. B. durch Erfassung eines Abweichenden Titels.
9. Nach bzw. vor einem Zeichen, das ein Wort vertritt (z. B. §, ©, %, &) steht ein Leerzeichen (Ausnahme: Strich für „bis”, s. Punkt 6b).